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jens kothe – surfacing

jens kothes werk bewegt sich präzise an der schnittstelle von abstraktion und körperlichkeit. seine skulpturalen arbeiten – oft als fragmentierte körperlandschaften lesbar - verweisen auf ein fortwährendes interesse an physiologischen strukturen, ohne dabei das figurative ausdrücklich zu erwähnen. vielmehr tauchen diese impliziten teile des körpers auf - und ab. ein subtiles spiel von sichtbarkeit und auflösung des körpers: er erscheint, verschwindet, bleibt als spur. kothe erarbeitet den körper aber auch immer wieder in der fotografie, so beispielsweise in der arbeit brustbild. in diesem werk ist der bezug zu seinem künstlerischen werdegang wohl am deutlichsten sichtbar. aber auch später finden sich fotografische elemente plastisch eingebunden wieder, so etwa in mimicry vi.

als schüler von andreas gursky, dessen fotografische praxis sich tief in der tradition der neuen sachlichkeit verortet, zeigt sich auch bei kothe ein serielles denken, das analytische genauigkeit mit konzeptionellem anspruch verbindet. wie bei gursky geht es um mehr als blosse dokumentation: kothe seziert visuelle strukturen, zerlegt oberflächen, belichtet und kokettiert mit materialitäten und bezüglichkeiten.

in werken wie lime hole oder insertions iv – lime wird diese fast schon mikroskopische genauigkeit besonders deutlich. detailversessen, aber nie didaktisch, nähert sich jens kothe der welt mit einem blick, der sowohl wissenschaftlich distanziert ist, als auch eindringlich erfasst.

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